Stadtwappen Tallin
Tallin
Hauptstadt der Republik Estland
und ehemalige Hansestadt am finnischen Meerbusen
 
 

Tallin, die Hauptstadt Estlands, am finnischen Meerbusen, direkt gegenüber von Helsinki gelegen, ist einzigartig wegen seiner ganzheitlichen und gut erhaltenen Altstadt, die auch ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen worden ist.
Die Altstadt besteht aus dem oberen und dem unteren Teil. Der obere Teil oder Domberg (Toompea) liegt auf einem Kalksteinhügel 20 bis 30 m höher als die Umgebung. Im 13. Jh. befand sich hier die Burg der alten Esten. Bereits im 10. Jh., als der Handel im Ostseeraum aufblühte, wurde diese Stelle als günstiger Hafen- und Marktplatz bekannt. Im 13. Jh. kannte man den Ort auch
unter den Namen Lindanise, Kolovan und Reval.
Das Straßennetz auf dem Domberg ist uralt. Im 11. Jh. befand sich an der Stelle des heutigen Doms der damalige Burgplatz der Esten. Selbstverständlich hat der Domberg in Estland auch als Machtsymbol und Regierungssitz der sich abwechselnden fremden Eroberer gedient. Neben den Befestigungen und Kirchen wurden hier Handelsgebäude errichtet sowie Bauten für die Ritterschaft und später für die Adligen gebaut. Trotz des uralten Straßennetzes sind wegen häufiger Brände auf dem Domberg nur einzelne alte Gebäude erhalten.

Die obere Stadt - Domberg (Toompea)

Alexander-Newski-Kathedrale
erbaut 1894 - 1900

russisch-orthodoxe Kirche
aus der Zarenzeit

reich geschmückte Kathe-
drale mit 5 Zwiebeltürmen

Schloß Toompea
Sitz des Parlaments

Der lange Herrmann
Wahrzeichen von Tallin

Dom (Toomkirk)
aus dem 13. Jh

Bürgerhaus auf
dem Domberg

Stenbockhaus, ehem. Bürger-
haus auf dem Domberg

Stenbockhaus
Sitz des Premierministers

Burg Toompea
aus dem 13. Jh

Burg und Schloß - Domberg (Toompea)
Das Hauptgebäude auf dem Domberg ist die aus Kalkstein erbaute Burg Toompea, die aus der ersten Hälfte des 13. Jh stammt. Sie wurde in einer Zeit errichtet, als die Dänen und danach der Schwertbrüderorden Toompea erobert hatten. Im Mittelalter haben sich die Stadthalter und die Schutzmannschaft im südwestlichen Teil des Kalksteinfelsens in der Kleinen Burg niedergelassen. Den restlichen Teil der Erhöhung bedeckte die Große Burg, welche vom Bischof und den Vasallen des Königs bewohnt wurde. Von der Kleinen Burg ist bis heute ein Teil der Mauer mit drei Ecktürmen erhalten: der mächtige "Langer Herrmann", Pilsticker und Landskrone. Die jüngeren Bauten sind meißt auf den alten Grundmauern errichtet worden.
Im 18. Jh. entschlossen sich die Vertreter des russischen Zarenreiches die Burg Toompea zu einem schloßartigen Repräsentativgebäude umzubauen. Auf Anordnung der russischen Kaiserin Katharina II. wurden drei Viertel des östlichen Flügels zu einem Barockgebäude umgestaltet, welches als Sitz der Regierungsverwaltung dienen sollte. Die mehrmals umgebaute Kleine Burg ist heute unter dem Namen Schloß Toompea bekannt. Zur Zeit sind im Schloß der Sitzungssaal und die Büros des estnischen Parlaments (Riigikogu) untergebracht. Der aus dem 14. Jh. stammende Festungsturm "Langer Herrmann" ist das Wahrzeichen von Tallin sowie von ganz Estland. Wer im Land die Macht hat, dessen Fahne weht auf dem Turm. Seit 1991 weht dort wieder die nationale blau-schwarz-weiße Trikolore von Estland.

Alexander-Newski-Kathedrale
Direkt gegenüber dem Schloß Toompea steht auf einem mächtigen Granitsockel die Alexander-Newski-Kathedrale mit ihren fünf Zwiebelkuppeln. Sie wurde 1894 bis 1900 erbaut, als Estland Teil des russischen Zarenreiches war. Davor befand sich an dieser Stelle ein schöner Garten mit einem Denkmal für Martin Luther.
Die Kirche ist dem Novgoroder Fürsten Alexander Newski gewidmet, unter dessen Führung die Eisschlacht auf dem Peipusesee 1242 gewonnen und damit der Vormarsch der Kreuzritter Richtung Osten gestoppt wurde.
Das reich geschmückte, nach dem Vorbild der Kirchenarchitektur von Moskau und Jaroslawl im 17. Jh. im historischen Mischstil erbaute Gebäude ist ein besonderes Beispiel für die orthodoxe Sakralarchitektur. In den Kirchtürmen befindet sich ein mächtiges, aus 11Glocken bestehendes Geläut, darunter auch die mit 11 t größte Glocke Tallins. Bemerkenswert sind auch die Wandgemälde, die Glasmosaikarbeiten an der Ostwand, die Ikonostase und das Mosaikpanneua der Fassade.
Die Alexander-Newski-Kathedrale ist eine aktive russisch-orthodoxe Kirche.

Dom (Toomkirk)
Der Domberg wird gekrönt vom Dom, welcher in der ersten Hälfte des 13. Jh. errichtet wurde. Nach der Eroberung Tallins durch die Dänen wurde 1219 eine Holzkirche auf dem Domberg erbaut. Mit dem Bau der Steinkirche hat man wahrscheinlich 1229, nach Ankunft der Dominikaner begonnen. Diese waren jedoch wegen politischer Intrigen gezwungen Estland zu verlassen. Das als Klosterkirche beabsichtigte Gebäude wurde 1240 fertiggestellt und zur Hauptkirche der Ritterschaft Estlands. Waldemar II. hat es dann zum Dom erklärt, welcher der Jungfrau Maria gewidmet ist. Anfang des 14. Jh. hat man begonnen die bescheidene Kirche zu erweitern. Im 15. Jh. wurde sie dann zu einer gotischen Basilika umgebaut, die im 18. Jh. eine barocke Turmhaube bekam.
Das Interieur des Doms ist schlicht und einfach, wie es für nördliche Kirchen typisch ist. Das Innere hat durch einen Brand 1684 schweren Schaden genommen. Es bietet aber auch heute noch viel Interessantes, vor allem die Wappensammlung der baltisch-deutschen Familien, die mehr als 100 hölzerne Wappen Epitaphilen umfaßt. Diese Sammlung zeugt vom Deutschbaltentum in Estland.
Da der Dom bis 1772 auch Begräbnisstätte war jkönnen viele interessante Grabmäler und -tafeln besichtigt werden. Besonders sehenswert sind die Grabmäler für den schwedischen Feldherrn Pontus de la Gardie und seine Gemahlin(1595), die Deckentafeln der Sarkophage von Carl Horn sowie Otto von Uexkyll, die Grabmäler von Admiral Samuel Greigh (1788) und von dem berühmten estnischen Seefahrer Adam Johann von Krusenstern (1848), dessen Weltumseglung ihn zum Admiral der russischen Flotte aufsteigen ließ. Der Dom ist eine aktive evangelische Kirche.

Steenbock-Haus
Das Steenbock-Haus wurde nach seinem ehemaligen baltisch-deutschen Besitzer benannt. In ihm befinden sich heute der Sitzungssaal und das Büro des estnischen Premierministers . Dazu wurde das Haus seinem neuen Zweck enstsprechend angepaßt und restauriert.

Aussicht vom Domberg über Tallin

Bick Ri Stadtzentrum
mit Rathaus

Heilig Geist Kirche
nahe dem Gildehaus

spätgotische
St. Nikolai Kirche

St. Olav Kirche
höchste Kirche der Stadt

St. Olav und die alte
Stadtmauer mit Türmen

Von der Aussichtsplattform Patkuli auf der nördlichen Seite des Dombergs, am Ende der Kohtu Straße, eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf die Stadt, den Hafen und die finnische Bucht. Auch den südlichen Teil der Stadt kann man von dort aus überblicken. Auch die anderen Aussichtspunkte vom Domberg bieten einen herrlichen Blick über Tallin.

Heilig Geist Kirche
Am nächsten zum Rathaus befindet sich die in ihrer ursprünglichen Gestalt erhaltene Heilig Geist Kirche, die zum gleichnamigen Armenhaus gehörte. Nach einer Erweiterung wurde sie zur Kirche der Ratsherren, wo der Magistrat sich für festliche Gottesdienste versammelte.
Die Kirche besteht nur aus zwei Schiffen. Sehr wertvoll ist der im 15. Jh. angefertigte Flügelaltar. Interessant sind auch die Kanzel aus dem 16. bis 17. Jh. im Spätrenaissance-Stiel sowie die frühbarocken Chöre, die mit biblischen Gemälden und barocken Epitaphen bedeckt sind. Die 1684 gefertigte Wanduhr an der Außenfassade der Kirche erfüllt ihre Funktion bis heute. Die Heilig Geist Kirche ist eine aktive evangelische Kirche.

St. Nikolai Kirche
Die Kirche wurde wahrscheinlich gleich, nachdem 1230 deutsche Kaufleute aus Westfalen über Gotland nach Tallin kamen und sich niederließen, gegründet. Sie haben am Fuß der Toompea-Burg ihre Häuser und auch eine Kirche gebaut, die dem Schutzheiligen der See- und Kaufleute Nikolaus gewidmet wurde. Davon leitet sich auch der estnische Name der Kirche ab - Niguliste. Die im spätgotischen Stiel erbaute Kirche sollte neben religiösen Zwecken auch als Lagerraum und Festungsgebäude dienen. Deswegen wurde der Turm der Hallenkirche erst im 16. Jh.hinzugefügt, obwohl man die Arbeiten bereits im 14. Jh. begonnen hatte.
Die St. Nikolai Kirche hat 1944 unter dem Bomenangriff der sowjetischen Armee stark gelitten. Nach dem Krieg wurde die Kirche nicht mehr für Gottesdienste benuzt sondern als Museum und Konzertsaal ausgestattet. Dort werden regelmäßig Orgel- und Chorkonzerte veranstaltet. Die Kirche bietet heute aber nicht nur musikalische Erlebnisse sondern auch die Möglichkeit die wertvollsten Kunstwerke von Tallin zu bewundern. Die berühmtesten Werke sind das Gemälde "Totentanz", welches die Vergänglichkeit des Lebens darstelt sowie der mächtigeFlügelaltar, der Szenen aus dem Leben des Heiligen Nikolai und des Heiligen Viktor abbildet. Beide Kunstwerke stammen aus dem 15. Jh. und wurden von Lübecker Künstlern geschaffen. Darüber hinaus gibt es weitere wertvolle Altäre estnischer und niederländischer Künstler zu sehen. Ehemalige Grabplatten im Fußboden deuten darauf hin, daß die Kirche auch eine Begränbnißstätte war. An den Wänden der Kirche können sowohl wiederhergestellte Grabplatten als auch farbenprächtig restaurierte Wappen baltischdeutscher Adelsfamilien besichtigt werden.

St. Olav Kirche
Die St. Olav Kirche ist die höchste Kirche von Tallin. Im 12. Jh. lag hier der Kaufhof der Skandinavier, wozu wahrscheinlich auch eine eigene Kirche gehörte. Diese damals längliche Kirche wurde vermutlich im 13. Jh. errichtet. Im 15. Jh. erhielt sie ihren jetzigen Umfang und das spätmittelalterliche Aussehen. Im 16. Jh. wurde die Kapelle mit dem Rippengewölbe ausgestattet und auf den Turm eine gotische Zelthaube gelegt. Die Turmhöhe betrug 159 m, womit die St. Olav Kirche lange Zeit das höchste mittelalterliche Gebäude der Welt war. Im Laufe der Zeit ist die Kirche mehrfach Blitzen zum Opfer gefallen. Daher erreicht die heutige Turmhaube nur noch 124 m.
Im 16. Jh. wurde der Kirche die gotische Jungfrau-Maria-Kapelle angeschlossen. Die beim Brand 1820 stark beschädigte Kirche wurde wiederhergestellt und 1840 wieder geöffnet. Bei der Wiederherstellung wurden die für diese Periode typischen historischen Gestaltungsverfahren eingesetzt. Die St. Olav Kirche ist eine aktive Kirche der Baptisten. Von der Aussichtsplattform aus eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf die Stadt und das Meer.

 

 

Stadtmauern und Türme

Kiek in de Kök, 15. Jh
17m dick, 48,8m hoch

Jungfrauenturm und
St. Nikolai Kirche

Jungfrauenturm
und Kiek in de Kök

Stadtmauer
am Domberg

Aufgang zum Schutzgang
der Stadtmauer

Großes Strandtor, 14. Jh
Ausgang zumHafen

Großes Strandtor,
mit dicken Kanonenturm

Dicke Margarethe, 24m dick,
bis zu 6,5m dicken Mauern

Stadtmauer mit Wehrgang
bis zu 3m dick und 15m hoch

Reste der ehem. 2,35 km
langen Mauer und 46 Türme

Stadtmauer
Der Bau der Talliner Stadtmauer wurde im13. Jh. begonnen und zog sich bis ins 17. Jh. mit der Errichtung mehrerer Bastionen hin. Der Nordische Krieg (1700 bis 1721) hat jedoch die großartigen Pläne zum Ausbau der Festungsbauten der Stadt der Schweden schnell zunichte gemacht. Estland war 1561 bis 1710 unter Schwedischer Herrschaft. Von der ehmaligen 2,35 km langen und bis zu 16 m hohen Stadtmauer mit 46 Türmen sind heute noch 1,85 km Mauer mit 20 Türmen und mehreren Toren erhalten.
Besonders gut ist die Stadtmauer im nordwestlichen Teil, am Platz der Türme, erhalten geblieben. Zwischen den Nonnen-, Sauna- und Goldfußtürmen ist auch der Schutzgang wiederhergestellt worden. Im Sommer sind die Türme auch für Besucher geöffnet. Der Schutzgang ist ebenfalls im südlichen Teil der Mauer zwischen Jungfrau- und Stalltürmen sowie in der Müürivahe Straße zwischen der Viru Straße und dem Hellemannturm wiederhergestellt worden.
Von den erhaltenen Toren symbolisieren das Große Strandtor und das Viru Vordertor bis heute die Stadt. Die mittelalterlichen Tortürme waren die einzigen Eingänge in die durch die Mauern umgebene Stadt. Neben dem Strandtor wurde die Stadt noch vom Kanonenturm Dicke Margarethe geschützt. Für Besucher sind auch der Jungfrauenturm und Kiek in de Kök geöffnet. Am Fuße des Jungfrauenturms befanden sich früher die Pferdeställe der Herrschaften auf dem Domberg sowie eine Kupfergußwerkstatt.
Gut erhalten ist auch das mächtige Tor des Kurzen Beines. Der Treppengang, der vom Domberg hinab in die Stadt führt, ist unter dem Namen Kurzes Bein (Lühike Jalag) bekannt. Die Straße namens Langes Bein (Pikk Jalag) läuft parallel zur Mauer, die den Domberg von der Stadt abgrenzt. Der Domberg und die Stadt wurden offiziell erst 1889 verbunden. Seitdem sind auch die Tore zwischen den beiden Stadtteilen immer geöffnet.
Die zum Teil 3 m dicke und bis zu 16 m hohe Stadtmauer ähnelt in ihrer Architektur den Analogen in Gotland (Visby), Rheinland und Westfalen. Die aus dem für Nord-Estland typischen Kalkstein gebaute Mauer als ein spätmittelalterlicher Festungsbau ist ein Unikat, vor allem wegen ihrer relativ ganzheitlichen Erhaltung.

Kiek in de Kök
Kiek in de Kök wurde in seiner ursprünglichen Form 1473 bis 1483 gebaut und war der stärkste Schutzturm im Ostseeraum. Sechs während des Livländischen Krieges von den Belagerern abgefeuerte Kanonenkugeln, die bis heute in der Mauer zu sehen sind, erinnern an die ruhmvolle Vergangenheit des Turms.Der Turm hat mehrere Namen gehabt. Die seit 1696 gebräuchliche Variante "Kiek in de Kök" stammt aus dem Niederdeutschen und bedeutet "Guck in die Küche". Von dem damals 45,5 m hohen Gebäude aus hätte man tatsächlich durch die geräumigen, sich unterhalb ausdehnenden Mantelschornsteine in die Küchen der umliegenden Häuser schauen können.
Das Erdgeschoß war ursprünglich als Lager erbaut und es fehlten daher die Schießscharten. Die restlichen Stockwerke dienten Schutzzwecken. Die Schißscharten sind heute durch Fenster ersetzt. Die Kriegswerkzeuge wurden durch die Öffnungen an den Spitzen der Kuppeldecken oder mit Hilfe des äußeren Beförderungsmechanismus an der Stadt-Seite des Turms nach oben transportiert. Im Laufe der Jahrhunderte ist der Turm mehrmals umgebaut worden. Heute ist er 48,8 m hoch. 1958 wurde im Turm eine Filiale des Stadtmuseums eröffnet. Die Ausstellung zeigt die Entstehungs-, Entwicklungs- und Befestigungsgeschichte von Tallin sowie die wesentlichen Kriegsereignisse.
Vom fünften Stock des Turmes aus eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf Tallin. An den Wochenenden finden im ersten Stock des Turms Konzerte statt.

Großes Strandtor
Durch das zum Schutzsystem von Tallin gehörende Große Strandtor gelangte man vom Hafen aus in die Stadt un umgekehrt. Der vordere Teil des Stadttors wurde Mitte des 14. Jh. am Ende der Pikk Straße erbaut und zwischen 1518 bis 1529 umgebaut. Neben dem schlanken Wachturm wurde ein dicker Kanonenturm mit einem Durchmesser von bis zu 25 m errichtet. Seit dem 18. Jh. trägt er den Namen Dicke Margarethe. Die Mauerdicke im unteren Teil beträgt bis zu 6,5 m. In den oberen Teilen des Turms verringert sie sich stufenweise. Auf der Hafenseite des Tors hängt ein spätgotisches steinernes Stadtwappen von 1539.
Der Turm ist auch als Gefängnis genutzt worden. Seit 1961 ist hier das Seefahrtsmuseum untergebracht. Im Museum bekommt man einen Überblick über die Geschichte des estnischen Seewesens. Von der Aussichtsplattform aus eröffnet sich ein schöner Blick über die Altstadt und die Talliner Bucht.

 

Die untere Stadt

Altstadtgassen
Richtung Rathaus

600jähriges Rathaus
von Tallin

Fassaden am
Rathausplatz

Sichtachse durch Altstadt-
gassen zum Rathaus

Altstadtgassen

Old Hansa, Hinweis
auf die Hansestadt Tallin

Großes
Gildehaus

Haus der Kanutgilde
und weitere Fassaden

Schwarzkopfbrüderhaus

Rnaissance-Fassade am
Schwarzkopfbrüderhaus

St. Katharinen Passage
mit Glasbläsermanufakturen


St. Nikolai Kirche

Stadtmmuseum
Tallin,...

... Geschichte ab
dem 13. Jh ...

... bis in die
Neuzeit ...

Rathaus und Rathausplatz (Raekoja plats)
Der Rathausplatz ist traditionell das Herz der Altstadt.Er ist nicht immer so groß gewesen wie heute. In seiner nordwestlichen Ecke stand früher das Eichamt, welches 1944 vernichtet wurde. In der Mitte des Platzes kann man im Pflaster eien runde Granittafel entdecken, die den Standort des ehemaligen Brunnen markiert. Der Rathausplatz hat wärhend der Jahrhunderte verschiedene Funktionen erfüllt. Er war das größte Handelszentrum, hier feierte man lustige Feste und empfing die hohen Gäste der Stadt. Für Bestrafungen stand hier auch ein Pranger
Auch heutzutage feiert man auf dem Rathausplatz Feste. Im Juni dient er als Zentrum der Altstadttage. In der gesamten Altstadt finden Freilichtkonzerte und Theatervorstellungen statt, spielen Straßenmusikanten und es wird reger Handel getrieben. Den Sommer hindurch werden spannende Freilichtveranstaltungen geboten und neben traditionellen mittelalterlichen Märkten werden auch AUsstellungsverkäufe professioneller Kunsthandwerker organisiert.
Am südlichen Rand des Rathausplatzes steht das aus dem 15. Jh. stammende Rathaus, welches heute so restauriert worden ist, wie es 1404 mach seiner Fertigstellung ausgesehen hat. Die Hauptfassade stützt sich auf eine offene Gewölbearkade, die früher dem Treiben der Händler diente. Die Turmhaube im Renaissance-Stiel stammt aus dem 17. Jh. Auf der Spitze des Turms steht der Alte Thomas, die Figur des mittelalterlichen Wachpostens, dessen Original aus dem Jahre 1530 im Rathaus untergebracht ist.
Im Rathaus hat sich die damalige Stadtverwaltung bzw. der Magistrat versammelt. Daher befinden sich im ersten Stock der Magistratssaal und der Bürgersaal. Wie es sich für eine Hafen- und Handelsstadt gehörte, wurde das Erdgeschoß zwischen Warensaal und Weinkeller aufgeteilt. In den geschmackvoll restaurierten Räumen befinden sich heute Bilder aus der Gemäldesammlung der Brüderschaft der Schwarzköpfe, Holzschnitzereien, ein Wandfries aus dem 17. Jh. und alte Bänke der Ratsherren, die aus dem 14. Jh. stammen und mit Holzschnitzerein zu Bibelgeschichten geschmückt sind. Interesssant ist auch die Tafel über der Tür des Magistratssaals, welche die Ratsherren zur Gerechtigkeit mahnt, ebenso das große Wappen der Stadt Tallin mit drei Löwen über der Treppe.

Gildehäuser in Tallin
Die Gildehäuser von Tallin stehen alle in der Pikk Straße. Es ist leicht, die Bedeutung der damaligen Hauptstraße zu verstehen. Sie hat die beiden wichtigsten Punkte der Hansestadt, den Hafen und den Markt, miteinander verbunden. Die alten Kaufmanns- und Gildehäuser, die am Großen Strandtor beginnen, haben oben alle die typischen dreieckigen Giebel und Lagerräume.

Haus der Großen Gilde
Dieses Haus steht gegenüber der Heilig Geist Kirche. Der dreieckige Giebel trägt die Jahreszahl 1410. Das Haus der Gilde für Großkaufleute und Reeder hat seine äußere Erscheinung größtenteils beibehalten. Die Metallklopfer aus dem Jahr 1430 gehören zu den Raritäten des mittelalterlichen Bronzegusses in Tallin. An der Fassade des Hauses sind ein kleines Stadtwappen (silbernes Kreuz auf rotem Schild) und das Wappen der Großen Gilde befestigt worden. Nur die Mitglieder dieser Gilde konnten später Ratsherren werden.
Die Große Gilde war bis 1920 tätig. Heute ist in dem Gebäude das Estnische Historische Museum untergebracht.

Haus der Kanutgilde
Dieses Haus ist mit den Figuren des Heiligen Kanut und Martin Luthers geschmückt. Zu der im 13. bis 14. Jh. gegründeten Gilde haben neben Kaufleuten auch Handwerker deutscher Herkunft gehört. Die Kanutgilde wurde 1920 geschlossen.

Schwarzkopfbrüderhaus
Das Schwarzkopfbrüderhaus hat eine für Tallin einzigartige Renaissance-Fassade, die im 16. Jh. dem bekanntesten Talliner Baumeister Arendt Passer geschaffen wurde. An der Fassade sind allegorische Figuren für Frieden, Gerechtigkeit und Christus, die zu Ehren des Tallin-Besuches des Schwedisch-Polnischen Königspaares Sigismund und Anna geschaffenenen Skulpturportäts und die Wappen von berühmten Hansestädten wie Brügge, Novgorod, London und Bergen zu sehen. Über dem Portal hängt das Wappenepitaph mit dem Relief des Schutzheiligen Mauritius.
Die Gilde ist entstanden, als junge ledige Kaufleute 1399 aus der Großen Gilde ausgetreten sind und unter dem Schutz des Mohren, des Heiligen Mauritius, die Brüderschaft der Schwarzköpfe gegründet wurde. Die Brüderschaft war nur auf dem Terretorium von Estland und Lettland tätig. In anderen Teilen Europas war sie unbekannt und hat 1940 ihre Tätigkeit in Tallin eingestellt. Heute wird das Haus als Klub- und Konzertsaal genutzt.

Stadtmuseum Tallin
Das Stadtmuseum befindet sich im Zentrum der Altstadt, in einemmittelalterlichen Gebäude, dessen Geschichte bis ins 14. Jh. zurückgeht. Das Gebäude mit einem stilvollen Portal mit hohem Bogen und prächtigen Zwillingsfenstern ist ein typisches mittelalterliches Wohnhaus. Gut erhalten sind der Mantelschornstein, das Portal zum Keller und alte Kellerräume. Das Haus hat im Laufe der Jahrhunderte nahmhaften Bürgern, Kaufleuten und Ratsherren gehört. Es ist mehrmals umgebaut worden. Das heutige Aussehen stammt von einer Renovierung von 1997 bis 2000.
2001 wurde die stationäre Ausstellung "Die Stadt die nie fertig wird" eröffnet. Diese Ausstellung umfaßt die Geschichte Tallins von der Entstehung bis zur Neuzeit. Man kann alte Originalgegenstände sehen, die den Alltag der Talliner wiederspiegeln.

 

Winter in Tallin

Blick hinauf zur Oberstadt
auf dem Domberg

zugefrohrener ehem.
Burggraben als Eisbahn

Eisspielplatz unterhalb
vom Domberg

Groß und Klein
auf dem Eis

Winterfreuden
in Tallin

Informationen sinngemäß aus: Broschüre "Tallin - Top of Estonia" ISBN 9985-9521-2-X

 

Interessante Links
   

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