Chania - Metropole im Westen Kretas
 
Hauptort der gleichnamigen Präfektur und zweitgrößte Stadt Kretas
   

Chania ist mit ca. 55.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Kretas und Hauptort der gleichnamigen Präfektur westlich von Rethymno. Bauwerke aus früheren Zeiten, wie die gut erhaltene venezianische Altstadt, sowie schattige und für kretische Verhältnisse üppige Grünanlagen runden das harmonische Bild der Metropole Westkretas ab, die als schönste der kretischen Städte gilt.

Blick zur Halbinsel Akrotiri
nordöstlich von Chania

Kirche oder Moschee?
Glockenturm und Minarett

in der 1913 errichteten
Markthalle von Chania

Janitscharen Moschee,
1645 von den Türken erbaut

Hafenidylle mit vielen
Läden und Tavernen

Chania war schon in minoischer Zeit besiedelt. Griechische Einwanderer gründeten ca. 520 v.Chr. die Stadt Kydonia, die sich zu einem unabhängigen und bedeutendem Zentrum jener Zeit entwickelte. Zwischen 824 bis 961 war die Stadt von den Sarazenen besetzt und verfiel. Eine große Blüte erlebte Kydonia unter den Venezianern. Obwohl sie Kreta vom genuesischen Markgrafen von Montserrat kauften, mußten sie die Stadt zwischen 1252 bis 1267 dennoch erobern. Außerdem erhielt sie nun den Namen Canea.
Es folgte dann eine kurze Zeit der genuesischen Besetzung. Doch die Venezianer kamen 1290 zurück nach Canea und blieben bis ins 16. Jh. Sie bauten Canea aus und begrenzten die Stadt, die sich rings um den Hafen und den Kastelli-Hügel anordnete, mit einer 1590 fertiggestellten Festungsmauer. Der Hafen wurde vor der Naturbucht mit einer fast halbrunden Mole versehen. Im Jahre 1645 begann die Belagerung der Stadt durch die Türken. Schon nach 55 Tagen mußten sich die Venezianer geschlagen geben. Während der 200jährigen türkischen Besetzung verlor Chania an Bedeutung. Erst 1898 blühte die Stadt wieder auf. Prinz Georg von Griechenland, Hochkommisar der Großmächte, machte Chania zur Hauptstadt Kretas, die es bis 1971 blieb.

halbkreisförmige Mole am
venezianischen Hafen

Altstadt und venezianische
Arsenale am Hafen

Blick vom Leuchtturm
auf die Altstadt

Hafenanlagen der
Venezianer, 13. Jh.

Leuchturm vom Kastell
aus gesehen

Besonders sehenswert ist der Hafen Chanias, der im 13. Jh. von den Venezianern erbaut wurde. Im Halbkreis um den Hafen liegen die schöne Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen und venezianische Arsenale. Begrenzt wird der Hafen von der Festung Firkas, sowie einer langen Mole mit Leuchtturm. Direkt am Hafen befindet sich auch die 1654 von den Türken erbaute Janitscharen-Moschee.
Einer der Anziehungspunkte Chanias ist die Markthalle, welche ein wunderbar buntes Bild bietet. Sie wurde 1913 in Form eines griechischen Kreuzes erbaut. Als Vorbild dienten die Marseiller Markthallen. An den unzähligen Ständen wird fast alles angeboten, von Lebensmitteln, Obst über Zeitungen bis hin zu Souvenirs.
Die Besonderheit Chanias stellt ein kleiner Stadtpark dar. Da die Stadt in der etwas regenreicheren westlichen Region Kretas liegt, ist hier eine für die Verhältnisse der Insel üppige Vegetation zu sehen. Außerdem ist in der grünen Oase der Stadt ein kleiner Tiergarten untergebracht. Blickt man von Chania aus Richtung Süden, dann kann man die beeindruckende Bergwelt der Lefka Ori, der Weißen Berge, erkennen, wo sich die längste Schlucht Europas, die Samaria Schlucht befindet.

 

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