Der
zweitgrößte minoische Palast und Fundort des geheimnisvollen
Diskus von Festos
|
|
|
Der
Palast von Festos ist mit 8.400 m² nach Knossos der zweitgrößte
minoische Palast Kretas. Er ist landschaftlich sehr schön auf einem
Hügel über der Messará Ebene gelegen. Der Ausflug dorthin wird
belohnt mit einem herrlichen Ausblick bis zum Meer, auf das Ida-Gebirge
und über die Messará Ebene. Diese Ebene ist mit ca. 40 km Länge
und bis zu 10 km Breite die größte und auch eine der fruchtbarsten
Ebenen der Insel. Hier gibt es riesige Getreidefelder, Obstplantagen und
vor allem viele Treibhäuser für Gemüse. Die Ausgrabungen des Palastes von Festos wurden authentisch belassen und nicht wie in Knossos nach streitbaren Vorstellungen teilrestauriert. |
Blick
Richtung SW |
Blick
vom Zentralhof |
Blick
über Gemächer |
Propyläen,
darunter Vorats- |
Ein erster Palast wurde um 2.000 v.Chr. erbaut. Wie auch die anderen minoischen Paläste, fiel er wahrscheinlich um 1.700 v.Chr. einem Erdbeben zum Opfer, wurde jedoch ebenfalls wieder neu aufgebaut. Obwohl die meisten Überreste vom neuen Palast stammen, sind auch noch vereinzelt Spuren des alten Palastes zu finden. Von den ursprünglich um den Zentralhof erbauten Palasttrakten sind nur noch Reste des West- und Nordflügels erhalten. Die beiden anderen Flügel wurden, vermutlich bei einem zweiten Erdbeben, um 1.450 v.Chr. vollständig zerstört. Markant ist eine 13,75 m breite und 20 m lange Freitreppe aus der Altpalastzeit im Westen der Anlage. Von ihren Stufen aus konnten die Gäste den kultischen Zeremonien wie in einem Theater zusehen. |
||
|
Quelle: |
|
Der Sage nach soll der Palast von Festos vom König Minos selbst begründet worden sein. Es regierte hier aber sein zweiter Bruder, Rhadamantes. Gesicherter erscheint die Annahme, daß Festos stets in Konkurrenz zu dem nahegelegenen Gortys stand. Im 2. Jh. v.Chr., also etwa zur Zeit der Kleinkriege zwischen den vielen Stadtstaaten, sollen die Einwohner von Gortys Festos zerstört haben, wovon es sich nicht mehr erholte und in der Bedeutungslosigkeit versank. |
In den sogenannten Archiven des Palastes von Festos fanden die Archäologen u.a. eine Tonscheibe mit Hieroglyphenschrift. Diese Tonscheibe, bekannt als der "Diskus von Festos", ist heute im Archäologischen Museum von Iraklio ausgestellt. Eine Kopie davon kann man allerdings an jeder Straßenecke als Souvenier bekommen. |
Die
Zeichen auf der Vorder- und Rückseite des Diskus sind spiralförmig
von außen nach innen angeordnet. Anscheinend wurden sie mit
Stempelformen geprägt. Daher gilt der Diskus als ältestes
Beispiel von Letterndruck. |
|
Interessante
Links
|
|