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Iraklio ist mit ca. 110.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Griechenlands. Ihre frühe Geschichte liegt aber weitgehend im Dunklen. In der Nähe der venezianischen Festung wurden Ruinen aus minoischer Zeit gefunden. Dabei handelte es sich vermutlich um Reste eines kleinen Hafens, der für das nahegelegene Knossos erbaut wurde, aber nicht so bedeutend wie der Hafen von Amnissos wurde. |
Griechische
Einwanderer gründeten einen Ort, dessen Größe und Lage
heute nicht mehr genau bekannt sind und nannten ihn Herakleia, nach dem
mythischen Herakles. Auch die Römer fanden kein großes Interesse
an dem Standort des heutigen Iraklio. Als Gründungsjahr gilt daher
das Jahr 824. Die Sarazenen hatten die gesamte Küste erobert und
gründeten Rabd el Chandak. Somit verlagerten sie das wirtschaftliche
und politische Zentrum Kretas in den Norden der Insel, nachdem Gortys,
welches lange Zeit Hauptstadt gewesen war, seine Bedeutung allmählich
verlor. Die Sarazenen nutzten den geschützt, in einer natürlichen
Bucht liegenden Hafen um ihre Seeherrschaft zu stärken. Von hier
aus starteten viele ihrer Piratenschiffe. Aber auch als Handelsplatz erlebte
der Ort einen großen Aufschwung, besonders als Umschlagplatz für
orientalische Waren.
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Im Jahre 961 eroberte der byzantinische Kaiser Nikofóros Fokas die Stadt, die dabei zerstört wurde. Unter dem Namen Chandax wurde sie an gleicher Stelle wieder aufgebaut. Anfang des 13. Jh. kauften die Venezianer für eine geringe Summe die Insel Kreta. Sie prägten im Laufe der Zeit immer mehr das Aussehen der Stadt, die sie jetzt Candia nannten. Diese Zeit war von wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen geprägt, die einen gewaltigen Aufschwung förderten. Die Hauptstadt entwickelte sich in allen Bereichen zum Zentrum Kretas. Es gab aber auch viele Aufstände der Einheimischen gegen die Veränderungen. Ab 1492 wurde die Stadt erneut befestigt. Dazu gehörten ein von Michele di San Michele erbauter Festungswall, der durch 7 Bastionen verstärkt wurde und 4 Tore enthält, die heute die Zufahrt zu den neueren Außenbezirken ermöglichen, sowie ein 1523 erbautes Kastell am Hafen. Ab 1648 wurde die Stadt von den herannahenden Türken belagert. | ||
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Das
Kastell am alten |
Hafen
Iraklio, |
Der
neue Hafen, |
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Der
alte Hafen, Blick auf |
venezianisches
Kastell, |
Aufgang
vom Inneren auf |
auf
der Plattform |
Blick vom Kastell |
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Unter
der Führung des venezianischen Stadthalters Francesco Morosini
konnte die Stadt den anstürmenden Türken 21 Jahre lang standhalten.
Doch am 27. September 1669 mußte er dennoch kapitulieren und
Candia aufgeben. Es folgten fast 250 Jahre gnadenloser und fanatischer
türkische Herrschaft. Die Stadt, jetzt Megalo Kastro (Große
Burg) genannt, verlor immer mehr an Bedeutung, da die Türken
Chania zur Hauptstadt bestimmten. Einen Aufschwung erlebte die Stadt
erst mit der Unabhängigkeit Kretas 1898 und dem folgenden Anschluß
an Griechenland 1913. Seit 1917wird sie Iraklio genannt und seit 1971
ist sie auch wieder Hauptstadt Kretas.
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Iraklio ist heute das Zentrum der Insel. Vom neuen Hafen aus verkehren Fährschiffe zu anderen Mittelmeerinseln und zum Festland. Drei Busbahnhöfe, die jeweils bestimmte Richtungen versorgen, machen aus Iraklio einen Knotenpunkt für alle Fernbusverbindungen. Erwähnenswert ist das Archäologische Museum der Stadt. Es liegt am Platia Elevthérias und beherbergt die schönste, umfangreichste und eigenartigste minoische Kunstsammlung der Welt. Die ausgestellten Exponate sind ausnahmslos Funde der Insel Kreta und geben durch ihre chronologische Anordnung einen wunderbaren Überblick über die Entwicklung der kretischen Zivilisation von der jüngeren Steinzeit (Neolithikum) bis zum Ende der griechisch-römischen Periode (5.000 bis 323 v.Chr.). Höhepunkte der Ausstellung über die erste europäische Hochkultur sind z.B. der geheimnisvolle "Diskus von Festos", dessen Hieroglyphenschrift bis heute nicht entziffert werden konnte, sowie ein Modell des Palastes von Knossos aus Holz, welches den kompletten Palastkomplex so zeigt, wie er ursprünglich ausgesehen hat bzw. haben könnte. |
Zu
sehen sind neben vielen kleinen Fundstücken auch minoische Sarkophage,
in denen die Minoer ihre Toten in Hockstellung bestatteten. Unterschieden
werden dabei Sarkophage in Kastenform mit Füßen und in Wannenform.
Die Außenwände der Sarkophage sind dabei mit heiteren Szenen
verziert.
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