Der Palast von Malia
   
 

Der Palast von Malia ist nach Knossos und Festos der drittgrößte Palast aus minoischer Zeit. Er liegt nur wenige hundert Meter von der Nordküste Kretas entfernt und stellt die einzige Sehenswürdigkeit des Touristenortes Malia dar.

Erbaut wurde der Palast von Malia ca. zwischen 1.700 bis 1.650 v.Chr. nach dem gleichen Baukonzept wie die Anlagen in Knossos und Festos. Der Sage nach regierte hier Sarpedon, einer der beiden Brüder des Minos. Ursprünglich war der Palast von einer Stadt umgeben, die bis ans Meer reichte. Heute ist davon nur noch eine Straße zu erkennen, welche den Palast mit den Wohnanlagen verband. Wahrscheinlich viel beides dem Vulkanausbruch auf Santorin und der dadurch aufgetretenen Flutwelle zum Opfer.

Quelle: interkriti

Seit 1915 wurden die Ruinen ausgegraben und untersucht. Man fand dabei Reste eines älteren Palastes der "Alten Palastzeit" und eines neueren Palastes der "Nachpalastzeit". Im Gegensatz zu Knossos wurde aber nur wenig restauriert und auf möglicherweise falsche Darstellungen der Anlage verzichtet.

Blick Richtung Westhof, im Vordergrund große runde Behälter

Blick vom Innenhof über vierstufige Schautreppe Richtung West (Malia)

Pithoi - große Voratsbehälter
für Wein, Öl, Getreide usw.

Abwasserkanäle? oder
Sammelsystem für Lebensmittel?

Blick über die Ausgrabungen
Richtung Südost zum Innenhof

Der Rundgang durch die Palastruinen beginnt am Westhof und geht vorbei an acht runden Behältern, die vermutlich als Getreidespeicher dienten. Durch den Südeingang gelangt man auf den großen Innenhof. Bevor man den Hof erreicht, liegt auf der linken Seite ein Raum, in dem kultische Zeremonien vorbereitet wurden. Anschließend daran liegt eine vierstufige Schautreppe. Auf dem 47x 22 m großen Hof, in dessen Mitte ein Brandopferaltar steht, fanden die kultischen Zeremonien, wie z.B. Stierkämpfe statt. Die Räume im Obergeschoß westlich des Hofes sind über den Westkorridor oder eine Treppe vom Innenhof aus zugänglich. Einer dieser Räume, die Loge, war wohl dem König vorbehalten. Man fand dort ein Zepter in Pantherform und ein prunkvolles Schwert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: "Kreta" Verlag Michalis Toubis S.A.., Athen

Vom Westkorridor gelangt man auch in eine Krypta, in deren Pfeiler Kultsymbole eingeritzt sind. In der Nordwest-Ecke der Anlage liegen alte Wohnräume, Bad, Archiv und eine Säulenhalle. Die Nordseite des Innenhofes wird von einer Pfeilerhalle begrenzt, hinter der Magazinräume mit Voratsgefäßen (Pithoi) liegen. An der Ostseite des Hofes befindet sich eine offene Säulen-Pfeiler-Halle und nördlich dieser Halle liegen ehemalige Wirtschaftsräume. Verlassen kann man den Palast Richtung Nordwest über die alte minoische Straße zu den ehemaligen Wohnanlagen.

 

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