Das Berner Oberland | ||
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Kantone Bern und Wallis/Valais |
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Das
landschaftlich reizvolle Berner Oberland, mit der bekannten Eiger-Mönch-Jungfrau-Region,
erstreckt sich über den Teil der schweizerischen Alpen, der zwischen Genfer
See und der Reuss liegt und sich mit dem Finsteraarhorn (4.274 m), Aletschhorn
(4.195 m), Schreckhorn (4.078 m) sowie mit Mönch (4.99 m) und Jungfrau (4.158
m) über die Viertausendergrenze erhebt. Nach Norden wird das Massiv u.a.
durch Saane, Simme und Kander entwässert, nach Süden durch die Rhône, die
vom Rhônegletscher und vom Großen Aletschgletscher gespeist wird. Die Rhône
ist bis zu ihrer Mündung in den Genfer See die südliche Begrenzung des Berner
Oberlandes. Im Norden liegen vor dem Jungfraumassiv Thuner
und Brienzer See, dazwischen Interlaken. Die
Randzonen des Berner Oberlandes sind altes Siedlungsgebiet, wie Ausgrabungsfunde
aus der Stein- und Bronzezeit, der Zeit der Römerherrschaft sowie Kirchenbauten
aus Zeiten vor dem Jahre 1.000 belegen. Heute besitzt das Berner Oberland
eine Reihe von bedeutenden Fremdenverkehrsorten, welche zu den traditionsreichsten
der Schweiz gehören. |
Thuner See / Brienzer See | ||
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Kanton Bern |
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Die
beiden Seen liegen im langgestreckten Tal der Aare zwischen den Orten
Brienz und Thun und werden zusammen Oberländer Seen genannt. Einst handelte
es sich um einen zusammenhängenden See, der durch Schuttablagerungen der
Lütschine und anderer Wildbäche in zwei Seebecken getrennt wurde. Der
Thuner See erstreckt sich in 560 m Höhe über eine Länge von 18 km und
eine Fläche von 48 km². Seine Breite beträgt 2 - 3,8 km und seine größte
Tiefe 217 m. Im Sommer gibt es einen Schiffahrts-Liniendienst zwischen
Thun und Interlaken. Am Nord- und Südufer des Sees führt je eine Straße
von Thun nach Interlaken. Besonders von der Straße am Nordufer, auf der
man u.a. die Beatushöhlen erreicht, hat man eine
schöne Panorama-Aussicht auf die Hochgipfel der Berner Alpen hat Der Brienzer
See, eigentlich das erweiterte Flußtal der Aare, erstreckt sich in 567
m Höhe über eine Länge von 14 km und eine Fläche von 29 km². Seine Breite
beträgt 2 - 2,5 km und seine größte Tiefe 259 m. Ursprünglich hing der
See mit dem Thuner See zusammen, liegt jetzt aber 7 m höher als dieser.
Das saubere Wasser zeigt einen hellgrünen Farbton (Gletscherwasser). Im
Sommer besteht ein Schiffs-Liniendienst zwischen Brienz und Interlaken
und Straßen führen am Nord- bzw. Südufer entlang. Von der Südufer-Straße
am Brienzer See zweigt eine schmale Straße ab und führt in zahlreichen
Windungen über dem Südufer aufwärts, an einer Abzweigung zum Gießbach
(Gießbachfälle) vorbei bis zur Axalp (1460 - 1540 m). |
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Kanton Bern |
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Der
Eingang zu den am Nordufer des Thuner Sees, unterhalb der Ortschaft Beatenberg,
gelegenen Beatushöhlen befindet sich in 623 m Höhe. Es handelt sich um
ein ausgedehntes Höhlensystem, das nach der Legende vom heiligen Beatus
(6. Jh.) bewohnt und bis zur Reformation als Wallfahrtsstätte besucht
war. In dem bisher erforschten 8 km langen Teil haben sich eindrucksvolle
Wasserfälle, Seen und Tropfsteinformationen ausgebildet. |
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Kanton Bern |
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Interlaken,
570 m ü. NN, 13500 Ew., Metropole des Berner Oberlandes, weltbekannter
Sommer- und Winterkurort, Ausgangspunkt für Ausflüge ins gesamte Berner
Oberland, liegt am Nordfuß des Jungfraumassivs direkt zwischen dem Thuner
und Brienzer See. Abgeleitet aus dem lateinischen "inter lacus", d.h.
"zwischen den Seen" ergab sich der Name des Ortes. Zwischen den beiden
Seen hat sich im Lauf von Jahrtausenden ein etwa 35 km² großes Schwemmlandgebiet
gebildet, das von Wildbächen aufgeschüttet wurde. Vorerst siedelten sich
romanische und keltische Stämme dort an. Später wurden Alemannen, die
burgundische Siedler vertrieben hatten, dort seßhaft. 1133 wurde das Augustinerkloster
"inter lacus" gegründet. Nach der Reformation wurde 1528 das Kloster aufgehoben.
Die Anfänge des Fremdenverkehrs reichen bis ins 17. Jh. zurück. Eisenbahn,
Schiffsverkehr und in neuerer Zeit Autobahnen machten Interlaken zum Mittelpunkt
des Fremdenverkehrs im Berner Oberland. In der direkten Umgebung von Interlaken
finden sich viele Ausflugsziele. Neben den beiden Seen z.B. die Berge
Harder und Heimwehfluh, die Schyning Platte, das Saxetental, Beatenberg
und Beatushöhle und das Lauterbrunnental. Lohnenswert sind natürlich vor
allem Ausflüge in das Lauterbrunnental, in die Jungfrau-Region und nach
Grindelwald. |
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Kantone Bern und Wallis/Valais |
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In dieser Region, mit dem Jungfraumassiv, ist die berühmte Gipfelgruppe
von Eiger (3.970 m), Mönch (4.099 m) und Jungfrau (4.158 m) zu finden.
Rund 100 Jahre nach der Erstbesteigung des Jungfrau-Gipfels 1811 wurde
1912 eine Zahnradbahn auf das Jungfraujoch eröffnet, deren 3.454 m hoch
gelegene Bergstation der höchstgelegene Schienenbahnhof Europas ist. Die
gesamte Region mit den Orten Grindelwald, Wengen, Lauterbrunnen, Mürren,
ist ein beliebtes Wintersportgebiet. Aber es ist auch ein großartiges
Wandergebiet in dem neben Gletscherwanderungen (z.B. auf dem Aletschgletscher)
auch viele Hochtouren möglich sind, so z.B. vom Jungfraujoch zur Jungfrau,
zum Mönch und zum Finsteraahorn (4.274 m), dem höchsten Gipfel der Berner
Alpen. Der für den Tourismus wichtigste Teil des Gebietes erstreckt sich
nördlich der Berner 4.000er bis zum Thuner und Brienzer See. Schon vor
über 100 Jahren (seit 1874) wurden in dieser Region Eisenbahnen gebaut,
womit Reisewege in die Region und sogar aus dem Ausland eröffnet wurden.
1890 nahmen die Berner-Oberland-Bahnen (BOB) ihren Betrieb auf, die eine
Verbindung von Interlaken nach Lauterbrunnen und Grindelwald darstellten.
Im Zuge eines wahren Begbahnfiebers im letzten Viertel des 19. Jh. gab
es zahlreiche Vorschläge für den Bau einer Bahn zur Jungfrau. Im Jahre
1894 erteilt die Bundesversammlung die Konzession für den Bau der Jungfraubahn.
Sie wurde allerdings nur bis auf das Jungfraujoch gebaut und befördert
noch heute tausende Touristen. |
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Quellen: | ||
- Baedekers Reiseführer Schweiz, Verlag K. Baedecker GmbH, Ostfildern, 1992 | ||
- Eiger, Mönch & Jungfrau Magazin der Kur- und Verkehrsvereine und Transportunternehmen | ||
- der Jungfrau-Region, Herausgeber: Jungfraubahnen, Harderstr. 14, CH-3800 Interlaken |
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- Michelin-Reiseführer Schweiz, Michelin et Cie, Propriétaires-Éditeurs, 1997 |