La Palma, Vulkaninsel im Atlantik
nordwestliche der Kanarischen Inseln

Vor 7 Millionen Jahren haben Vulkane sie ins Meer gespien. Die Griechen vermuteten hier die elysischen Gefilde des blinden Homer, andere das sagenumwobene Atlantis. Die Römer kannten sie als "Junonia Major". Für die Urbevölkerung, der Kanaren, die Guanchen, war sie "Benahoare", die Heimat. Die Spanier nennen sie "la Bonita", die Schöne.

Glaubt man den alten Überlieferungen, wonach alle möglichen Völker Kontakte zu den Kanaren gehabt haben sollen, ist es um so verwunderlicher, daß bei der Wiederentdeckung im 13.Jahrhundert durch die europäischen Weltmächte keinerlei Spuren fremder Völker zu finden waren. Noch kurze Zeit vor der Entdeckung Amerikas fanden genuesische, mallorquinische, portugisische und spanische Seefahrer eine Bevölkerung vor, die in ihrem Aussehen verblüffend europäische Züge aufwies. Weitaus aufsehenerregender war jedoch das Phänomen, das die Europäer quasi vor ihrer eigenen Haustür mit einer steinzeitlichen Kultur konfrontiert wurden, die anscheinend über Jahrtausende hinweg von den Errungenschaften moderner Zivilisation unberührt geblieben war.Es gibt einige Erklärungsmodelle, für das "wie und woher die Menschen auf den Inseln kamen", letztlich ist die Frage bis heute unbeantwortet.
Die geographische Isolation des Archipels schuf eine Kultur, die selbst im ausgehenden Mittelalter noch der Steinzeit verhaftet war. Die Altkanarier, vielfach auch Guanchen genannt, waren ein Volk, das weder Metall noch das Rad kannte und als Werkzeuge Obsidian-Messer und Trachyt-Beile benutzte. Die Insulaner lebten in Höhlenwohnungen, kleideten sich in Felle und kämpften mit Keulen und Steinen. Selbst die Kunst der Schiffahrt schien verloren gegangen zu sein. Die Inselbewohner hatten nicht nur keine Verbindung zum lediglich 100 km entfernt gelegenen afrikanischen Kontinent, auch die sieben Inseln untereinander pflegten keine Kontakte, obwohl sie in Sichtweite zueinander lagen. Durch die Eroberung der Inselgruppe durch die Spanier im 15.Jahrhundert wurden die Spuren der Guanchen weitgehend ausgelöscht Mangels mündlicher oder schriftlicher Überlieferungen durch die Guanchen selbst ist das Wissen über die Ureinwohner des Archipels begrenzt. Die Besiedlung des Archipels muß vor mindestens zweieinhalbtausend Jahren stattgefunden haben. Man nimmt an, daß die Einwanderung in mehreren Schüben verlief, bis schließlich auf bislang unerklärliche Weise alle Verbindungen zum Festland abrissen und bereits weit vor der Zeitenwende eine kulturelle Isolation entstand.
Quelle: http://lapalma.kult-tour.de
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